
Cytochromsystem
1. Allgemeine Informationen über die Cytochrome von Claudia Marek.
Diese Information reicht im Grunde genommen für fast alle Betroffenen aus.
2. Aktivierung des Cytochromsystems ?
Manche Patienten nehmen
verschiedene Medikamente (Antibiotika, Antidepressiva, Antiepileptika)
die dafür bekannt sind, die Aktivität von Enzymen des
Cytochrom-P450-Systems zu erhöhen speziell das Enzym mit Namen CYP450 3A4. Dieses Enzym-System befindet sich im Dünndarm und in der Leber. Seine
Funktion besteht darin, fremde Substanzen zu zerstören und Vergiftungen
zu verhindern.
Alle Medikamente sind fremde Substanzen. Wenn die Aktivität des Enzyms stark ansteigt, zerstört es einen Teil des
Langzeit-Guaifenesins während es durch den Darm wandert.
( Anmerkung: Cytochrome verhindern die Wirkung von Guaifenesin für uns nicht. Bei keinem hat Guai aufgehört zu wirken, es sei denn, er war blockiert.)
Man
erkennt die Aktivierung des Cytochromsystems durch den Vergleich der
Kartierungen. Die alte Dosis bringt dann keine Fortschritte mehr, ohne
dass man blockiert ist. Später kommt es sogar zu Wiedereinlagerungen.
Wir umgehen das, indem wir Kurzzeit Guai zusätzlich geben. Das gibt es in verschiedenen Guaifenesinpulverkapseln (300 bis 600 mg). Das Kurzzeit Guai ist in 30-40 Minuten schnell aufgenommen und vermeidet dadurch den langen Weg durch den Darm. Damit verhindert es viel von der Cytochrom Aktivität.
Aber, das Kurzzeit Guai wirkt nur 4-5 Stunden. Deshalb geben wir weiterhin eine gewisse Dosis Langzeitguaifenesin und geben einfach 300 bis 400 mg Kurzzeitguaifenesin 2-4 x täglich dazu, eben die Menge die nötig ist, um die Schenkel zu reinigen.
Manche Patienten müssen also 1200 Langzeit Guai 2x täglich nehmen und noch 300 oder 600 mg Kurzzeit Guai dazu. Wenn das nicht wirkt, geben wir eine weitere Dosis mittags dazu und
viele nehmen noch etwas nachts, wenn sie sowieso zur Toilette müssen.
Meist findet man diesen Vermerk über das CYP450-System auf den Beipackzettel des Medikamentes
3. Hast du trotzdem noch Fragen zum Cytochromsystem, dann kannst du hier gern weiter lesen.
4. Frage: "Liege ich richtig, wenn ich denke, dass ein Antibiotikum für eine Woche nicht schaden kann, auch wenn von dem diesem das Cytochromsystem aktiviert werden könnte?"
Diese
Frage habe ich gleich an eine Apothekerin weiter geleitet.
Sie
antwortete mir: "Ja zum Cytochromsystem
liegst Du richtig, wenn Du vermutest, dass eine Woche Einnahme noch keine
Enzyminduktion auslöst. Dies ist mein Kenntnisstand"
5. Frage: "Ich nehme ein Psychopharmaka. Kann mein Cytochromsystem davon aktiviert werden"
Das kann
man nicht pauschal sagen. Nicht jedes Psychopharmaka aktiviert das
Cytochromsystem P4503A4.
Viele Medikamente werden über das CYP3A4
verstoffwechselt (metabolisiert), aber es macht keine Enzyminduktion.
Es dürfte dann auch keine Wechselwirkung mit Guaifenesin
zu erwarten sein.
Hier
mal einige Beispiele:
Amitriptylin wird über CYP3A4 verstoffwechselt (metabolisiert), aber
es macht keine Enzyminduktion. Es dürfte also keine Wechselwirkung mit
Guaifenesin zu erwarten sein.
Citalopram wird zwar vor allem über das Isoenzym CYP3A4 abgebaut
aber es gibt keine Hinweise, dass es dafür sorgt, dass CYP3A4 verstärkt
gebildet, und damit Guai schneller abgebaut würde.
Pregabalin beeinflusst das Cytochromsystem nicht. Es
wird fast nicht metabolisiert.
Du solltest in deiner Apotheke genau nachfragen, wenn du ein Medikament für lange Zeit einnehmen musst. Die Mitarbeiter können dir genau Auskunft darüber geben und gegebenenfalls die Pharmafirma anrufen.
6. Frage: "Muss man wirklich so lange mit Guaifenesin pausieren, wenn das Cytochromsystem aktiviert wurde?"
Ja! Dr. St. Amand schreibt, dass es lange
braucht, bis sich das Cytochromsystem beruhigt.
Er empfiehlt eine Pause von mindestens
4 Wochen, manchmal auch 2-3 Monate.
Hierzu habe ich einen Beitrag aus einer
Pharmazeitung gefunden, der diese Angaben bestätigt.
https://www.pharmazeutische-zeitung.de/ausgabe-072012/enzymfamilie-mit-zentraler-bedeutung/
"Induktion braucht Zeit !
Die Induktion der CYP-Enzyme
beruht darauf, dass der Induktor an einen Transkriptionsfaktor bindet und so
die Expression des entsprechenden CYP-Gens verstärkt. Dies wiederum führt zur
vermehrten Bildung des jeweiligen Enzyms. Der Effekt tritt nicht sofort ein: Die maximale Enzyminduktion
wird erst nach zwei bis drei Wochen beobachtet und kann über vier Wochen nach
dem Absetzen des Induktors andauern."
7. Frage an Dr. St. Amand: Kann das Cytochromsystem auch durch das Guaifenesin aktiviert werden oder nur durch andere Medikamente?
Antwort:
"Bei den meisten Leuten wird
das Cytochromesystem nicht aktiviert, nur weil sie Guaifenesin nehmen,
aber es
passiert manchmal. Es passiert,
wenn sehr hohe Dosen Guaifenesin (Anmerkung: hohe Dosen fangen bei Dr.
St. Amand bei 2.400 mg an) genommen werden, meistens aber durch andere
Medikamente oder Pflanzen.
Wenn ich keine anderen Medikamente
oder Ergänzungsmittel finde, die genommen wurden, dann stoppe ich manchmal die Guai Einnahme, warte 2-3 Monate und
beginne dann die Guai-Einnahme mit einer viel geringeren Dosis.
Ich
beobachte dann den Patienten durch monatliches Kartieren um festzustellen, was
die neue Dosis sein muss."
8. Frage an Dr. St. Amand: Tauschen sie das Langzeitguaifenesin mit Kurzzeitguaifenesin aus?
Dr. St. Amand: "Nein, wenn ich keine anderen Medikamente oder Ergänzungsmittel finde, die genommen wurden, dann stoppe ich manchmal die Guai Einnahme, warte einen Monat, manchmal auch zwei bis drei Monate und beginne dann die Guai-Einnahme mit einer viel geringeren Dosis. Das Cytochrom kann Wochen dauern, um sich zu beruhigen. "
9. Frage an Dr. St. Amand: Arbeiten sie bei einer Aktivierung des Cytochromsystems nur mit Kurzzeitguaifenesin?
Antwort Dr. St. Amand:
"Nein! Ich greife nur dann zu Kurzzeitwirkung, wenn Patienten zu langsam auf die Langzeitwirkung reagieren, aber ich
habe immer Langzeit-Guaifenesin als Grundbestandteil."
Fassen wir also noch einmal kurz zusammen:
Dr. St. Amand schreibt: "Es gibt einige wenige Patienten, die noch mehr von
entweder Lang- oder Kurzzeitguai oder beides benötigen. Die meisten davon haben
einen Anstieg ihres intestinalen Cytochromsystems ausgelöst (Name: Cytochrom
P-450 3A4). Dieses Protein zerstört Toxine (einige eingenommene Medikamente) und der Patient bekommt weniger lange
Wirkung als wir verschreiben.
Langes "Handeln" dauert zwölf Stunden im
Darm, bevor es absorbiert wird und somit länger dem Cytochrom ausgesetzt ist.
Kurzes "Handeln" wird schnell absorbiert und umgeht diese Zerstörung."
10. Ich bekomme
immer wieder Anfragen wegen des Cytochromsystems. Viele Betroffene werden auf
Pulver gesetzt und es gibt dazu keine Notwendigkeit.
Letztens
telefonierte ich mit einer Betroffenen und sie sagte mir, dass sie mit Guaifenesin
aufgehört hat, weil sie das Pulver nicht verträgt. Auf Nachfrage,
warum sie plötzlich Pulver nahm, sagte sie mir, dass ihr dazu wegen des
Cytochromsystems geraten wurde. Ergänzend muss
ich sagen, dass diese Patientin VIMPAT, ein Mittel gegen Epilepsie einnimmt.
Betrachten wir
in dem Fall das Guaifenesin und das Vimpat:
Bezüglich
des Cytochromsystem ist anzumerken, dass es KEINEN Eintrag in einer den
medizinischen Datenbänke gibt, die darauf hinweisen, dass durch Guaifenesin das
Cytochromsystem aktiviert wird.
Wir erinnern wir uns, dass die Höchstdosis von Guaifenesin als Schleimlöser
2.400 am Tag beträgt. Hier werden im Grunde genommen die Angaben von Dr. St.
Amand bestätigt.
Er sagte, dass
wir ab der Einnahme von 2.400 mg Langzeitguaifenesin, Kurzzeitguaifenesin dazu
geben sollten, sofern der Oberschenkel sich bis dahin noch nicht gereinigt hat.
Nur bei höheren Dosen könnte es in Einzelfällen (!) vorkommen, dass das
Cytochromsystem aktiviert wird.
Nun aber
weiter zu diesem Fall:
In der Apotheke fragten wir nach, ob Vimpat das
Cytochromsystem P450 3A4 aktivieren kann. Manchmal steht
dies auch auf den Beipackzetteln oder man kann es googeln. Da wir aber
Laien
sind, sollten wir uns bei einem Medikament, welches man lange Zeit oder
dauerhaft
nehmen muss, in der Apotheke oder beim Arzt erkundigen. Beim Vimpat
schauten die Apotheker in den zur Verfügung stehen Datenbänken nach
und in dem Fall wurde der Betroffenen gesagt, dass das es keine Hinweise
auf
eine CYP-Interaktion gibt.
Eine
Umstellung auf Pulver war überhaupt nicht notwendig gewesen.
Ich weise auf
meiner Homepage immer wieder darauf hin, dass es sich hier nur um Selbsthilfe
handelt und jeder Betroffene mitdenken MUSS.
Wenn du eine
Auskunft von Betroffenen oder Kartierern bekommst, muss diese nicht stimmen, es sei denn deine Kartiererin ist
Apothekerin, denn diese gibt dir zum Glück keine falschen Auskünfte.
Lest daher
immer wieder im Buch und schaut welche Ratschläge dir dort gegeben werden und
richte dich nach diesen.
Weitere Informationen/Fragen und Antworten zum Cytochromsystem
11. Hat eure Gruppe keine Probleme mit dem Cytochromsystem wenn ihr die MC-Gauifenesinkapseln einnehmt?
Nein. Warum? Die Sachlage ist doch klar.
Ich weiß, dass Dr. St. Amand darauf hingewiesen hat, dass es
Probleme mit der Aktivierung bei einigen wenigen Betroffenen einer zu schnellen
Erhöhung oder bei hohen Dosen geben kann.
Daher geht man bei der Dosierung in 600 mg Schritten voran
und ab spätestens 2.400 mg Lanzeitgeitguai wird Pulver dazu gegeben.
Da aber 95% bei 2.400 mg ihre Dosis erreicht haben, sind es nur noch wenige die
übrig bleiben und von den wenigen haben vereinzelte Betroffene Probleme mit dem
Cytochromsystem.
In meinem Forum stand ab etwas dem Jahr 2013 einen Beitrag
über das Cytochromsystem drin und dadurch war mir das Thema nicht unbekannt,
als ich 2017 davon erneut hörte.
Als ich die ganzen Informationen verinnerlichte schrieb ich Dr. St. Amand an
und fragte ihn, wieviel Betroffene es bei ihm gibt, bei denen das Cytchromsystem
aktiviert wird.
Er antwortete mir bereits 12/2017
"Nicht viele Leute aktivieren das Cytochrom System nur dadurch, dass sie
Guaifenesin nehmen. Das passiert meistens mit anderen Medikamenten und
Pflanzen.
Nur vereinzelt habe ich festgestellt, dass eine hohe Dosis Guaifenesin dazu
geführt hat.
Wenn ihr ein Problem vermutet, dann stoppt das Guaifenesin für einen Monat
oder zwei und startet dann wieder mit einer niedrigen Dosis und beobachtet, was
dann passiert.
Erinnert eure Kartierer daran, dass 80% der Patienten bei 600 mg 2x täglich
ausschwemmen, bei 1800 mg täglich sind es 91%.
Wenn eure Kartierer zu hoch gehen dann riskieren sie die
Cytochrom-Aktivierung oder machen es den Patienten so hart, dass sie es nicht
aushalten können.
Viel Glück Paul St.Amand"
Ich denke damit ist alles klar gesagt.
Betroffene die Medikamente dauerhaft einnehmen, bitten wir,
sich in der Apotheke zu erkundigen, ob das Medikament das Cytochromsystem P450
3A4 aktivieren könnte. Wenn dies der Fall sein sollte, wird auf alle Fälle ab 1.800 mg Langzeitguai
Pulver dazu gegeben, wenn der Oberschenkel noch nicht frei ist.
Den alten Beitrag aus dem Jahr 2013 und andere Informationen
zu dem Thema findest hier:
https://www.guaifenesintherapie.de/cytochromsystem/
12. Aber wir nehmen doch Pulver, damit das Cytochromsystem nicht aktiviert wird.
Da muss ich dir widersprechen, denn Dr. St. Amand hat
immer!! Lanzeitguaifenesin als Grundlage, denn Guaifenesin hört nie auf zu
wirken nach seinen Angaben.
Bei einer Aktivierung wird lediglich ein Teil Guaifenesin im Darm zerstört
Das mit dem Cytochromsystem wird in Deutschland falsch interpretiert und es zieht
sich schon einige Jahre durch die Therapie.
Der Verursacher aller Probleme in Deutschland soll angeblich das Cytochromsystem
sein, aber die Kartierungsfehler und das Guaifenesinpräparat finden keine
Berücksichtigung?
Schaut eure Kartierung an und lest unter dem Link die Kartierungsregeln. Ihr
werdet dort leider Fehler finden
https://www.guaifenesintherapie.de/kartierung/
13. Warum meinst du das so genau zu wissen?
Ich habe das Glück zwei Apothekerinnen an meiner Seite zu
haben die ich immer fragen kann und die mich begleiten.
Die Apothekerin die unsere MC-Kapseln entwickelt hat war in allen Datenbänken
und Bibliotheken der Welt unterwegs und holte sich dort Informationen zum
Guaifenesin und sie fand keine Information über eine Aktivierung des
Cytochromsystems.
Eine zweite Apothekerin bestätigte mir die Angaben. Sie hat Zugriff zu den
aktuellsten Datenbänken.
Es gibt in allen Datenbänken der Welt keinen Fall wo bekannt ist, dass das
Cytochromsystem durch Guaifenesin aktiviert wird.
Erinnere dich daran, dass Guaifenesin nur bis zu einer Dosis von 2.400 mg als
Schleimlöser pro Tag eingenommen wird. Höhere Dosen werden also nicht gegeben
und das deckt sich mit den Aussagen von Dr. St. Amand, dass wir bis 2.400 mg
Langzeitguaifenesin gehen können.
Nur Dr. St. Amand gibt bei 5 % der Betroffenen höhere Dosen,
die aber meist nicht höher als 3.600 mg sind.
Bei diesen Betroffenen besteht die Möglichkeit, dass eine hohe
Langzeitsdosen dazu führen könnte das Cytochromsystem zu aktivierten. Das ist
auch der Grund, warum er ab 2.400 mg oder bereits ab 1.800 mg Pulver dazu gibt.
Das ist eine Vorsichtsmaßnahme aus seiner Erfahrung heraus.
Zum anderen warnt er davor zu schnell zu erhöhen. Daher gehen wir immer in 600
mg Schritten voran.
Dr. St. Amand gibt/gab JEDEM Fragenden immer wieder die gleichen Antworten und ich bin erstaunt, manchmal auch geschockt, was Betroffene daraus machen oder dazu erfinden ohne Rücksprache mit Fachleuten zu nehmen.
14. Kann durch Nahrungsergänzungmittel
das Cytochromsystem aktiviert werden
Ja! Nahrungsergänzungsmittel werden nur wie Lebensmittel geprüft und daher gibt es
darüber keine Angaben.
In dem Fall gebe ich einfach mal einen Beitrag bzw. Antwort
von Claudi Marek (Mitautorin des Buches) an euch weiter
Sie antwortet auf die Frage wie folgt: "Ja
Vitamine und Nahrungsergänzungsmittel sind einer der vielen Übeltäter, die
entweder Cytochrome machen können, die Medikamente mehr oder weniger wirksam
machen. Das ist der Grund, warum viele Ärzte den Leuten raten, es wirklich einfach zu
halten. Medikamenteninteraktionen sind viel komplexer, als wir früher dachten.
Das
ist einer der Gründe, warum Dr. St. Amand der Meinung ist, dass man etwas nichts
einnehmen sollte, wenn man es nicht aus einem bestimmten triftigen Grund
braucht.
Ich bekomme viele Anrufe von Leuten, die fragen, ob sie etwas einnehmen sollen.
Wenn ich sie frage, ist die Antwort, dass sie darüber gelesen haben oder dass
ein Freund ihnen gesagt hat, dass es jemand anderem geholfen hat oder dass
jemand in ihrer Familie dies oder das hat....
Es ist wichtig zu wissen, was man einnimmt und ob man es wirklich braucht. Es
ist sicherlich verlockend, wenn man die Werbesprüche über neue Wunder liest,
auf alle aufzuspringen, aber es ist nichts darüber bekannt, was sie mit den Cytochromen
und anderen chemischen Reaktionen im Körper machen." Claudia Marek
15. Die Freisetzung von Kurzzeitguai erfolgt im Magen und Langzeitguai wird im Darm abgegeben?
Diese Aussage höre ich immer wieder und ist so nicht korrekt.
Es wäre dasselbe wenn ich ein Apfel und
Brot esse und ich behaupte, dass sich der Apfel im Magen und das Brot im Darm
auflösen würde. Ihr seht also, dass dies überhaupt nicht geht.
Die Kapsel enthält Cellulose und Guaifenesin. Cellulose ist wie Heu und
nicht verdaulich für den Menschen. Das Guaifenesin wird langsam von der
Cellulose abgestreift und genau das führt zur Langzeitwirkung.
Schau dir mal das Auflösungsdiagramm der MC-Kapseln vom freiem Labor an.
Das Guaifenesin geht also durch den Magen und dort wird auch beim
Langzeitguaifenesin ein kleiner Teil abgegeben und dann kommt es in den Darm wo
ein größerer Teil abgegeben wird.
Im Darm kann es, aber nur bei sehr hohen
Dosen oder zu schneller Erhöhung von Guaifenensin bei einigen wenigen
Betroffenen zur Aktivierung der Cytochrome kommen oder durch andere Medikamente
die dafür bekannt sind.
Wir wissen, dass Kurzzeitgauifenesin nur
eine Halbwertzeit von 1 Stunde hat und sich somit in der Zeit während es im
Magen verbleibt (ca. 30-60-90 Minuten?) verhältnismäßig schnell
auflöst. Danach gelangt es weiter in den Darm und setzt seine "Arbeit" fort.
Im Grunde genommen wird durch die Zugabe von kurzwirksamen Guaifenesin
bis zu einem gewissen Grad (!) das Cytochromsystem umgangen.
Früher
gab Dr. St. Amand sehr hohe Dosen Langzeitguaifenesin.
Hätte Guaifenesin aufgehört zu wirken, hätten auch hohe Dosen nicht
geholfen. Seitdem er Langzeitguai und Kurzzeitguai kombiniert, sind
seine Dosen wesentlich
niedriger.
Vielleicht
verstehst du jetzt den Satz
den du auch auf meiner Homepage findest von Dr. St. Amand etwas besser:
"Das Kurzzeitguaifenesin ist in 30-40 Minuten (im Magen) schnell
aufgenommen und vermeidet dadurch den langen Weg durch den Darm. Damit
verhindert es viel von der Cytochrom Aktivität."
Drücken wir das Ganze mal einfach fiktiv in Zahlen aus. Nehmen wir an
das Guaifenesin eine Stunde im Magen verbleibt, dann wird im Magen vom Langzeiguaifenesin
lt. Laborbericht bei 600 mg Langzeitguaifenesin ca. 120 mg abgegeben und bei
600 mg Kurzzeitguaifenesin 300 mg. Die anderen 300 mg vom Kurzzeitguaifenesin wandern dann aber weiter
in den Darm.
16. Kann man sagen, dass die
Aktivierung das Cytochromsystem eine "Art" Dosissenkung ist?
So könnte man es sagen. Möglicherweise versteht man die
Zusammenhänge dadurch besser.
Ich ließ mir das Cytochromsystem und dessen Aktivierung von
einer Apothekerin genau erklären. Als sie fertig war meinte ich: "So und jetzt
bitte nochmal, damit ich es auch als Laie verstehe." Sie lachte überlegte kurz
und dann erklärte sie es mir ganz einfach und ich denke, dass gebe ich jetzt
einfach mal an euch weiter, damit ihr es auch besser versteht.
Sie meinte, dass das Cytochromsystem als eine Art
"Müllpolizei" zu betrachten ist. Diese
"Müllpolizei" hat jeder Mensch, sitzt unter anderem im Darm und passt auf dich
auf. Kommt zuviel "Müll" (z.B. Guaifenesin) in den Darm, dann wird "Alarm"
ausgelöst und alle "Müllpolzisten" sind im Einsatz um diesen "Müll" zu
entsorgen. Die "Müllpolizisten" sind ganz fleißig, aber sie schaffen nicht den
ganzen "Müll" zu entsorgen. Ein Teil wird trotzdem im Darm bleiben und wirken.
Bei dem einen werden vielleicht 20 oder 30 oder 50% "entsorgt". Wir wissen es
nicht wieviel es wirklich ist. Ein Teil
vom Guaifenesin wird im Darm "entsorgt" und kann somit nicht wirken.
Man kann daher sagen, dass es eine "Art" Dosissenkung ist.
Bei Medikamenten die dafür bekannt sind das Cytochromsystem
P450 3A4 zu aktivieren ist es ähnlich. Bleiben wir einmal bei der bildhaften
Darstellung.
Du nimmst ein Medikament welches bekannt ist die Cytochrome zu aktivieren.
Davon wird die "Müllpolzei" aktiv. Nimmst du noch Guaifenesin dazu, räumen die "Müllpolizisten"
auch gleich ein Teil vom Guaifenesin mit weg.
Nimmst du Guaifenesin bereits und später ein Medikament welches das
Cytochromsystem aktiviert dazu, dann werden die "Müllpolizisten" durch dieses andere
Medikament in "Alarmbereitschaft" gesetzt und fangen an es zu entsorgen, aber
im Eifer merken sie gar nicht, dass Guaifenesin mit dabei ist. Dies wird
teilweise gleich mit entsorgt.
Du siehst auch hier handelt es sich um eine "Art" Dosissenkung.
Dieser Anteil der zerstört (entsorgt) wird muss im Grunde
genommen dem Körper wieder zugefügt werden, um seine Dosis zu erreichen, bei
der sich der Oberschenkel reinigt. Bei einer Aktivierung der Cytochrome stagniert die Kartierung kurz und wird
dann wie bei einer Blockierung wieder schlechter.
Fragt einfach wenn ihr ein Medikament dauerhaft nehmt den
Arzt oder Apotheker, ob das Cytochrom P450 3A4
(abgekürzt: CYP 3A4)
davon aktiviert wird.
Warum der Hype in Deutschland ist und Betroffene aus Angst wegen der Cytochrome mit Pulver beginnen oder ihre Dosis von Langzeitgaui auf Kurzzeitguai umstellen kann ich nicht nachvollziehen.
Richtet euch nach den Vorgaben von Dr. St. Amand. So kommt ihr sicher voran und ihr braucht keinen schmerzhafteren Umkehrprozess erleiden, nur weil ihr Pulver einnehmt.
17. Kann durch Guainfenesinpulver das Cytochromsystem aktiviert werden?
Bei hohen Dosen vermutlich ja.
Es war vor einiger Zeit Thema in unserer Gruppe, weil wir mal wieder vor vielen
Kartierungen mit wahnsinnig hohen Dosen saßen die vorn und hinten nicht
stimmten.
Bei hohen Dosen (um z.B. 4.000 und 5.000 mg) waren die
Oberschenkel angeblich frei. Warum die Betroffenen trotz freien Oberschenkeln
noch mehr Guaifenesin nahmen ist mir nicht bekannt, aber danach hatten sie auf
einmal wieder Einlagerungen im Oberschenkel. Die Dosen lagen dann bei 6.000,
7.000 und mehr. Mir gruselt es solche Dosen hier erwähnen zu müssen.
Die Betroffenen hatten nichts geändert. Keiner nahm anderen
Medikamente dazu oder andere Kosmetikprodukte die evtl. blockierten, sondern
sie erhöhten nur ihre Dosis.
Dann kam in unserer Gruppe auf einmal die Frage auf, ob
nicht doch die hohen Pulverdosen das Cytotchromsystem aktivieren könnten?? In
diese Richtung hatten wir noch nie gedacht, weil wir solche Probleme, aber auch
solch hohe Dosen nicht haben.
Ich schrieb gleich meine beiden mich begleitenden
Apothekerinnen unabhängig voneinander an und beide antworteten mir, dass es
möglich wäre aufgrund der Tatsache, dass eine Aktivierung durch hohe Dosen
Guaifenesin lt. Dr. St. Amand möglich ist, auch durch hohe Pulverdosen
passieren kann.
Der Darm unterscheidet logischerweise nicht ob es Langzeit-
oder Kurzzeitguai ist, sondern die "Müllpolizei" erkennt das Guaifenesin als
"Müll", wenn ZUVIEL davon im Darm ist.
Dann fangen diese "Müllpolizisten" auch an das Kurzzeitguai zu "entsorgen",
wenn ich mal bei der bildhaften Darstellung bleibe.
Ein Teil Kurzzeitguaifenesin löst sich im Magen schnell auf,
aber dann geht es weiter durch den Darm. Verbleibt das Guaifenesin z.B. 30
Minuten im Magen, dann sind bei einer Dosis von 600 mg 150 mg die sich im Magen
auflösen (verbleibt es 1 Stunde im Magen sind es 300 mg) und dem Körper zur
Verfügung stehen. Der restliche Wirkstoff geht dann weiter durch den Darm.
Da die Betroffenen 4 - 5 mal das Kurzzeitguaifenesin einnehmen, habe sie einen
ähnlichen Effekt wie beim Langzeitguaifenesin.
Das würde evtl. erklären, warum der Oberschenkel bei hohen
Dosen wieder einlagern und die wahnsinnigen sinnlosen hohen Dosen in
Deutschland erklären.
Ich möchte auch hier nochmal laut und deutlich sagen,
dass ich mich von den hohen Dosen in Deutschland distanziere.
Das hat für mich
nichts mehr mit Selbsthilfe zu tun!!!
Hast du hohe Dosen, dann hinterfrage diese und lese im Buch.
Dr. Melissa Congdon schrieb mir einmal, dass nur sie und Dr.
St. Amand (als er noch arbeitete) hohe Dosen geben und die Betroffenen
begleiten. Ich denke Selbsthilfe sollte auch irgendwo aufhören.
Ich muss an dieser Stelle aber auch mal an die Vernunft der
Betroffenen appellieren sich mit der Therapie intensiv zu beschäftigen und
selbst aktiv zu werden und nicht das Guaifenesin gedankenlos zu schlucken.
Alle Betroffenen die früher diese hohen Dosen hatten, liegen
heute zwischen 1.800 und 2.400 mg.
Anmerkung: Du siehst also, das Cytochromsystem "springt" nur
selten an, und nur wenn du zuviel Guaifenesin im Körper ist oder aber ein
Medikament nimmst, was dafür bekannt ist. Vielleicht verstehst du jetzt, dass bei uns in der Gruppe kein Betroffener
Kurzzeitguai wegen dem Cytochromsystem nimmt, sondern dass wir uns bei der
Dosierung IMMER nach Dr. St. Amand ausrichten und bis 1.800/2.400 mg
Langzeitguaifenesin nehmen.
Vielleicht wäre es besser, wenn die Kartierer nicht von dem
Behandlungsplan von Dr. St. Amand abweichen und sich nach der
Dosierungsanleitung richten würden.
Ihr seht was passieren kann, wenn man ohne Sachverstand die Therapie ändert.
18. Die Cytochrome können bei hohen Dosen aktiv werden!
Ich schrieb
letztens, dass bei hohen Dosen die Cytochrome aktiv werden könnten. (siehe
Bericht weiter unten im Beitrag oder unter "Cytochromsystem")
Zufällig las ich dieser Tage meinen "Briefwechsel" (per Mail) vom Februar 2020 mit
Janet (Administrator) aus Facebook und so bekam ich nochmal die Bestätigung dieser Angaben. Diese
Information möchte ich euch nicht vorenthalten.
In diesem Fall von Janet sehen wir, wie Dr. St. Amand bei der Dosierung
aufpasst, kontrolliert und langsam hoch geht.
Er stellt keine Betroffenen auf Pulver um, sondern geht vorsichtig und unter
regelmäßigen "Kontrolle" sogar in der Dosis vom Langzeiguaifenesin höher. Er
hüpft nicht von Dosis zu Dosis, geht mal runter und mal hoch ohne Strukturen
und tauscht nicht das Langzeitguai mit dem Kurzzeiguai, wie man es in
Deutschland macht.
Ich schreibe ja immer wieder, dass ein wirklicher Hochdosiere nichts spürt und
genau darüber berichtet Janet.
Janet ist mit 5.400mg EINE!!! echte
Ausnahme mit einer extrem hohen Dosis und war Patientin von Dr. St. Amand.
Sie nimmt seit 2008 Guaifenesin. Lies einfach selbst was sie schrieb:
Hallo Gudrun
Derzeit nehme ich insgesamt
5400 mg Guaifenesin pro Tag, bestehend aus 3000 mg langwirkender und 2400 mg
schnell wirkender Wirkung. Ich bekomme alles Guaifenesin von der Marina del Rey
Apotheke in Los Angeles, CA. Diese Apotheke befindet sich im selben Gebäude wie
das Büro von Dr. St Amand. Ich bin seine Patientin und werde regelmäßig
kartiert. Ich empfehle NICHT, diese Dosis einzunehmen, die nicht seine Patienten
sind.
Außerdem wurde meine Dosis von Dr. St Amand über einen längeren Zeitraum
langsam erhöht.
Es ist für jemanden
möglich, in umgekehrter Richtung zu gehen, wenn er zu viel Guaifenesin einnimmt.
Aus diesem Grund ist es nicht ratsam, dies alleine zu tun. Und wenn man
nicht gerade eine hohe Dosis benötigt, wird viel Geld verschwendet. Janet
Hallo Gudrun!
Ich bin sehr, sehr froh, dass niemand in Ihrer Gruppe (Anmerkung: die
höchste Dosis in unserer Gruppe liegt bei 3.600 mg) eine so hohe Dosis einnimmt
wie ich. Es könnte für eine Person sehr problematisch sein, dies auf eigene
Faust zu tun. Es besteht die Gefahr, dass Cytochrome aktiviert werden, und wenn
die Person nicht von Dr. St. Amand kartiert wird, würde sie das nicht wissen,
bis sie wieder an FMS-Symptomen erkrankt. Erhöhen Sie also nicht Ihre Dosis!
Ich gehöre zu den Menschen, die keine ausgeprägten Zyklen haben, und
habe kaum etwas gespürt, als St. A. meine Dosis erhöht hat. Ein paar Mal, etwa
am dritten Tag einer Dosissteigerung, fühlte ich mich, als hätte ich eine
Grippe ohne Fieber. Diese Schmerzen verschwanden nach 2 bis 3 Tagen. Die
Erhöhungen erfolgten langsam über mehrere Jahre hinweg, wobei zeitweise mehrere
Jahre ohne eine Erhöhung vergingen. Dr. St. Amand passte meine Dosis im Laufe
der Zeit anhand der Hinweise auf meinen Karten an.
Im vierten und fünften Monat des Protokolls begann ich mit einer
zyklischen Müdigkeit, so dass ich auf die HG-Diät umstieg, um zu sehen, ob das
einen Unterschied machen würde, und ich war sehr überrascht zu erfahren, dass
ich sehr kohlenhydratintolerant bin und die Diät brauche. Ich empfehle allen
FMS-Betroffenen, die HG-Diät von Dr. St. Amand zu machen, um zu sehen, ob sie
einen Unterschied macht. Bei den meisten von uns ist das der Fall, weil es eine
metabolische Beziehung zwischen FMS und Kohlenhydratunverträglichkeit gibt. Sie
kann vor allem bei Dingen wie Gehirnnebel, Müdigkeit und Reizdarmsyndrom helfen.
Janet
In Deutschland geht man nicht so zimperlich mit den Betroffenen um. Die Betroffenen werden aller 4 Wochen in die Höhe getrieben, auf Pulver gesetzt ohne über die Folgen nachzudenken, weil man der Meinung ist, dass Guaifenesin keine Nebenwirkungen hat und Pulver das Cytochromsystem nicht aktiviert. Ob das die richtige Herangehensweise ist???
Passt gut auf euch auf !
19. Was passiert, wenn es zu einer Hemmung der Cytochrome kommt.
Dann ist mehr davon im Blut, weil es langsamer abgebaut wird. Es wirkt "besser" bzw. kann auch mehr Nebenwirkungen machen.